Martin J. Eppler und Roland A. Pfister
In dem Buch werden 40 Visualisierungs-Methoden für Planungs-, Entscheidungs- und Analyseaufgaben beschrieben. Im Kern geht es darum, anstelle von überladenen PowerPoint-Folien mithilfe von Stift und Zettel oder Whiteboard zu arbeiten. Dabei soll anhand von einfachen Skizzen zusammen im Team eine Aufgabe besser oder anders bearbeitet werden, als es mit PowerPoint und Co. möglich wäre. Unter anderem sollen folgende Vorteile damit erzielt werden können:
- Das gemeinsame Verständis über eine beliebige Thematik soll sich schneller einstellen und die Weiterentwicklung einer Idee soll schrittweise gemeinsam gut möglich sein.
- Eine vage Idee soll leicht zu analyisieren sein und so besser bearbeitet werden können.
- Die Vorläufigkeit und Revidierbareit wird schnell deutlich und dies soll die Kreativität födern.
Da ich mir gut vorstellen kann, dass die oben genannten Vorteile mit guten Visualisierungs-Methoden realisiert werden können, war ich sehr gespannt auf das Buch und bin leider enttäuscht worden.
Im Wesentlichen beschreibt das Buch auf wenig mehr als 60 von 165 Seiten unterschiedliche Skizzen bzw. Bilder, indem die Fragen „wann, warum, wie, was und wer“ sehr kurz beantwortet werden. So gibt es genau 40 Seiten für die 40 Methoden. Zwei Methoden werden nochmal im Detail beschrieben, aber den Schluss bildet die Übersicht über die Methoden, die nochmal in einer Übersicht dargestellt werden. Vollkommen überflüssig, wie ich finde, da ja schon die eigentliche Beschreibung auf einer Seite sehr, sehr kurz ist. Weitere 40 Seiten sind ganz leer bzw. ohne Text. Vermutlich soll man hier die Methoden einmal selber Skizzieren können. Ich denke jedoch, dass hier einfach nur Platz geschunden wurde, um das Buch mit weniger Inhalten aber ausreichend Seitenanzahl verkaufen zu können.
Weil die Methoden viel zu kurz und oberflächlich beschrieben worden sind und weil das Buch für mich eine Mogelpackung aufgrund der vielen freien Seiten ist, finde ich es schlecht. Darüber hinaus haben die beiden Autoren wissenschaftlich noch nicht einmal zwischen einem Tool und einer Methode unterschieden, was ich bei zwei Professoren als Autoren vorraussetzen würde.
Bei einem Buch über das Skizzieren habe ich zudem Informationen über Themen wie Blattaufteilung, Proportionen, Stiftauswahl, Skizziertechnik usw. erwartet. Derartige Tipps sind so gut wie gar nicht vorhanden.
Schade, denn die 40 Beispiele für Visualisierungs-Methoden sind so nur schwer in der Praxis einsetzbar und ich kann nur wenig Impulse aus dem Buch mitnehmen.
Eckdaten
Titel | Sketching at Work |
Autoren | Martin J. Eppler Roland A. Pfister |
Erscheinungsjahr | 2017 |
ISBN | 978-3-7910-3840-7 |
Verlag | Schäffer-Poeschel Verlag Stuttgart |
Gastbeitrag von Jill Heffner