Marion Knaths
Inhalt
Marion Knaths geht in ihrem Buch von der These aus, dass Geschäftsleben, Karriere und Erfolg ein Spiel darstellen. Und wie bei jedem anderen Spiel auch gibt es Spielregeln. Diese Spielregeln wurden in der Vergangenheit in der Regel von Männern gemacht.
Daher stellt sie sich den Fragen, wie diese Regeln lauten und wie dann Frauen in diesem Spiel erfolgreich sein können. Dabei geht es um Durchsetzung und um Wirksamkeit. Durchsetzung passiert in der Runde der Kolleginnen und Kollegen – ich verschaffe mir überhaupt Gehör und ermögliche damit Wirksamkeit. Diese wiederum bezieht sich auf das angestrebte Ziel. Bei allen Karriereambitionen geht es doch immer auch um Inhalte, Kunden und Zielerreichung.
Am Ende der einzelnen Kapitel oder wesentlicher Abschnitte, schreibt Knaths die zentralen Regeln nieder. So zum Beispiel:
Rangordnung vor Inhalt.
Bevor in der Gruppe nicht klar ist, wer der wichtigste ist, wird sie kaum inhaltliche Fortschritte erzielen.
Daher sind auch Hierarchien einzuhalten und die richtigen Leute einzubinden. Aber es werden auch die Wirkungen von Körpersprache, von raumgreifenden Erläuterungen oder von Statussymbolen betrachtet.
Viele dieser Dimensionen liegen vermeintlich nicht im üblichen Fokus von Frauen im Geschäftsleben. Daher arbeitet Knaths oft mit vereinfachenden Bildern – Männer tun dies, Frauen das.
Im Kern führt Marion Knaths aus, dass es bei dem Spiel Karriere nicht nur um Inhalte geht. Auch viele ungeschriebene Regeln sind einzuhalten und möglichst gekonnt zu spielen. „Nehmen Sie es sportlich!“
Auf den letzten Seiten werden ein paar „Dos and Don’ts“ sowie noch einmal die zentralen Regeln auf den Punkt gebracht.
Impulse
Auch ich als Mann kann hier ein paar wertvolle Impulse mitnehmen.
- Es ist ein Spiel – mit (inoffiziellen) Regeln.
- Es geht also nicht immer um eigene Werte, sondern darum, das System zu verstehen und sich konform überdurchschnittlich zu verhalten.
- Es geht auch um Statussymbole.
- Es geht nicht darum, ob diese Regeln gut oder gerecht sind. Du kannst du Welle nicht ändern, du kannst sie nur reiten.
- Es geht selten persönlich um mich – es ist ein Spiel.
Bewertung und Kommentar
Ja, es ist ein Buch für Frauen. Aber ich fand es trotzdem gut und leicht zu lesen. Ich habe nicht einmal ein schlechtes Gewissen. 😉
Marion Knaths arbeitet mit vielen einfachen Bildern und Stereotypen. Sie schreibt nicht so differenziert, wie man es gerne gerade Frauen nachgesagt. Ich persönlich tue mich mit Aussagen wie „Männer würden so ein Thema niemals problematisieren, sondern direkt lösen.“ schwer. Aber Wörter wie „immer“ oder „niemals“ gefallen mir nur äußerst selten. Ich halte Frau Knaths zugute, dass sie die Aussagen zur „Kenntlichkeit entstellt“ – also bewusst überzeichnet, um ihren Punkt klarzumachen.
Daher kann ich in Summe sagen, dass auch ich mein Berfufsleben häufig wiedererkannt habe. Ein Großteil der gegebenen Tipps ist für mich durchaus anwendbar.
Eckdaten
Titel | Spiele mit der Macht |
Autoren | Marion Knaths |
Erscheinungsjahr | 2011 |
ISBN | 978-3492252508 |
Verlag | Piper Verlag GmbH, München |
Umschlag | Katja Maasböl |
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