Kenneth Blanchard, Spencer Johnson
Inhalt
Ein junger Mann interessiert sich für Management und stößt dabei auf eine Dissonanz: Entweder scheinen Manager erfolgreich zu sein, oder sie sind beliebt bei ihren Mitarbeitern. Er fragt sich, ob man nicht auch beides miteinander vereinen kann.
Er bekommt einen Hinweis auf einen „Minuten-Manager“ und dessen Unternehmen. Er bittet um einen Termin und bekommt diesen auch kurzfristig – zu seiner Verwunderung, weil Manager üblicherweise sehr beschäftigt sind.
Bei seinem Besuch wird er von dem Minuten-Manager und auch von dessen Mitarbeitern in die Kunst des Minuten-Managements eingewiesen. Denn der Minuten-Manager macht aus seinem Konzept kein Geheimnis. Er bildet alle Führungskräfte seines Unternehmens darin aus, so dass sich die Effizienz durch das gesamte Unternehmen ziehen kann.
Alle Ansprechpartner des jungen Mannes nehmen sich Zeit für ihn und erklären, wie der Ansatz funktioniert. Im Grunde läuft es auf sehr klare Kommunikation und Fokus auf das Wesentliche hinaus.
1. Es braucht Klarheit in den Zielen. Man soll seine Ziele so aufschreiben, dass man sie innerhalb einer Minute lesen kann. Auf diese Weise steigt die Wahrscheinlichkeit enorm, dass man im Laufe eines Jahres auch wirklich immer wieder dort hinein schaut. Außerdem lässt sich eine kompakte Nachricht viel besser merken.
2. Gutes, also erwünschtes Verhalten sollte man unverzüglich loben. Dafür beobachtet man seine Mitarbeiter, um sie bei Erfolgen „erwischen“ zu können.
3. Schlechtes, also unerwünschtes Verhalten ist unmittelbar sowie klar, kurz und detailliert zu kritisieren. Wichtig dabei ist, nur das Verhalten zu kritisieren. Die Person ist im selben Zuge wertzuschätzen.
Der junge Mann ist natürlich von dieser Methode begeistert. Das Unternehmen floriert, und gleichzeitig schätzen die Mitarbeiter ihre Führungskräfte. Das scheinbar Unmögliche wird hier möglich gemacht. Er nimmt sich also vor, selber Minuten-Manager zu werden.
Impulse
Im Kern geht es um Effizienz und Klarheit – in den Zielen und auch in der Zielerreichung. Abstakt kann ich die Impulse auf diese Nenner bringen:
- Sei kurz, knapp und ehrlich.
- Wertschätzend gegenüber der Person, klar und ehrlich in der Sache.
Darüber hinaus lohnt es sich, die drei Schritte des Minuten-Managements im Hinterkopf zu behalten:
- Klarheit in den Zielen
- max. 30 Zeilen, so dass man sie in einer Minute lesen kann
- dadurch wird eine regelmäßige Selbstkontrolle ermöglicht
- Gutes Verhalten loben (bei Erfolgen erwischen)
- unmittelbar
- klar, kurz, detailliert
- dabei auch über sich selbst lachen können
- Schlechtes Verhalten kritisieren
- unmittelbar
- klar, kurz, detailliert
- bei gleichzeitiger Wertschätzung der Person (nur das Verhalten kritisieren)
Bewertung und Kommentar
Der Minuten-Manager war schon mit seiner ersten Auflage 1982 sehr erfolgreich. Es hat sicher Einfluss auf die amerikanische Management-Literatur genommen. Insofern ist es natürlich auch ein typischer Vertreter dieser.
Die Sprache ist schlicht, klar und unmissverständlich. Zentrale Botschaften werden mehrfach wiederholt und dabei unterschiedlich formuliert. Es ist quasi unmöglich, die Messages misszuverstehen.
Was mir persönlich auch sehr gut gefällt, ist die Einstellung „wertschätzend zur Person, klar in der Sache“. Meine Erfahrung ist, dass man sehr gut mit seinen Mitarbeitern und auch mit den eigenen Chefs klarkommt, wenn man diese Regel befolgt. Die Chefs freuen sich über Zielerreichung und Wirksamkeit. Die Mitarbeiter fühlen sich als Mensch geschätzt, haben Klarheit darauf, was von ihnen erwartet wird, und können so auch wirksam am Unternehmenserfolg teilhaben.
Eckdaten
Titel | Der Minuten-Manager |
Autoren | Kenneth Blanchard, Spencer Johnson |
Erscheinungsjahr | 1996 |
ISBN | 978-3499601651 |
Verlag | Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek |
Umschlag | Werner Rebhuhn |